Hagel ist ein beeindruckendes Wetterphänomen, das beim Zusammenprall kalter und warmer Luftmassen in der Atmosphäre entsteht.
Gleichzeitig verursachen Hagelschläge im süddeutschen Raum jedes Jahr beträchtliche wirtschaftliche Schäden. Sie können - wie das Beispiel der „Münchner Hagelkatastrophe“ in den 1980er Jahren gezeigt hat - ein Ausmaß in Milliardenhöhe erreichen. Ausgeprägte Wetterphänomene wie starke Gewitter mit vermehrtem Niederschlag und Hagel werden von den Meteorologen und Sachversicherern im Rahmen des Klimawandels prognostiziert.
In einem etwa 40 km breiten Streifen am nördlichen Alpenrand - vom Allgäu bis ins Chiemgau - befindet sich eine Zone, die besonders häufig von Hagelereignissen betroffen ist. Daher überrascht es kaum, dass hier eine lange Tradition in der Hagelbekämpfung existiert.
Ein Interesse an der Hagelabwehr haben vor allem Landwirte. Daher gibt es auch Hagelflieger in süddeutschen Wein- und Obstanbau-Regionen wie in Baden-Württemberg. Im deutschsprachigen Raum sind Hagelflieger in der Ostschweiz und in der österreichischen Steiermark unterwegs, weltweit gibt es sie auch in Südwestfrankreich, Nordspanien, Südosteuropa, Kanada, Argentinien, China, Russland und den USA.
Aktuell steigen zwei Maschinen vom Flugplatz Vogtareuth auf, sobald das Risiko eines folgenschweren Hagels im Einsatzgebiet erkennbar ist. Die speziell ausgebildeten Piloten „impfen“ die Gewitterzellen mit Silberjodid, um die Bildung von Hagelkörnern mit kritischer Größe im Vorfeld wirksam zu verhinden.